Jeder folgt in seinem Leben einer Straße.
Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet.
Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg.
Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen.
Auch wenn sie für immer gehen,
in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie.
Wir gedenken unseres Gründers Alois Taux.
Erinnern wir uns, wer Alois Taux war und was er für die Salzburger Liedertafel und für unsere Stadt bedeutet hat.
Alois Taux wurde am 5. Oktober 1817 in Baumgarten in Schlesien als Kind einer armen Bauernfamilie geboren. Sein Vater Armand Taux musste sich durch Rasieren von Dorfbewohnern etwas dazuverdienen. Uns ist die Musikalität seines Vaters überliefert, der nicht nur eine Stütze des Kirchenchores war, sondern sonntags gerne mit der Dorfjugend musizierte. So lernte sein Sohn schon sehr früh Kirchenmusik kennen und sein Lehrer stellte seine musikalische Begabung fest. Taux erhielt schon bald Orgelunterricht und lernte mehrere Blasinstrumente. Daher half er in der Schule und im Kirchenchor.
Auf Grund seiner Begabung wurde Taux schon 1834 nach Prag in das dortige Konservatorium gesandt und begann 1837 seine musikalische Laufbahn als Violinist am Grazer Stadttheater und spielte dort auch Waldhorn.1839 ging Taux als zweiter Kapellmeister an das Theater in Linz und trat schon im gleichen Jahr eine Stelle als erster Theaterkapellmeister in Salzburg an.
1841 gründete Taux den Dommusikverein Mozarteum, aus dem später die Internationale Stiftung Mozarteum hervorging, dessen Leitung er übernahm. Dabei wurde er Franz Xaver Mozart, dem Sohn Wolfgang Amadeus Mozarts vorgezogen.
1847 sammelte Taux musikbegeisterte Männer um sich und gründete mit ihnen den Männerchor der Salzburger Liedertafel dessen Chormeister und erster Vorstand er wurde. Er war nun zugleich Theater- und Domkapellmeisterund Mozarteumsdirektor. Viele Opern wurden durch ihn zum ersten Male in Salzburg aufgeführt. 143 Konzerte des Mozarteums und der Salzburger Liedertafel wurden von Taux dirigiert.
1856 regte Alois Taux die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Wolfgang Amadeus Mozarts an und leitete diese auf dem Mozartplatz.
Schon bald war Taux über die Grenzen Salzburgs hinaus als Dirigent vieler Opern und Konzerten bekannt. Er wurde als Dirigent eingeladen, an verschiedenen Häusern zu dirigieren und auf diesen Reisen machte er die Bekanntschaft von Komponisten wie Richard Wagner, Mendelssohn, Johann Strauss, und anderen Kulturschaffenden.
In seiner Autographsammlung, die heute im Besitz der Salzburger Liedertafel ist drückten diese ihre Anerkennung für Alois Taux aus.
1850 heiratete Taux Anna Freiin von Dubsky von Wittenau. Die Familie war mit Konstanze Mozart und deren Schwester befreundet.
Taux war nun auch als Komponist tätig. 33 seiner Kompositionen liegen heute im Archiv der Salzburger Liedertafel.
Vielleicht war diese Überlastung mit so vielen Tätigkeiten dann der Grund dass Alois Taux schon mit 44 Jahren während einer Probe mit der Salzburger Liedertafel viel zu früh verschied.
Taux wurde im Sebastianfriedhof im Grab der Familie Mozart bestattet und später in dieses Ehrengrab am Salzburger Kommunalfriedhof zusammen mit Constanzes Schwestern umgebettet.
Wir verneigen uns und mit uns seine Landsleute aus Frankenstein im Schlesien in Dankbarkeit und Ehrfurcht vor der Person unseres Gründers.
Sein Wirken wird uns Verpflichtung bleiben.
Text: Fritz Graf, Ehrenobmann der Salzburger Liedertafel